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Erneut wurde in Dühren eine Katze angeschossen

Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 28. März 2024
Im Juni war Katze Amy angeschossen worden und verendete qualvoll. Kater Jonas hingegen überlebte "seine" Kugel. Die Halter in Dühren sind alarmiert.
Roentgenbild
Sinsheim-Dühren. (tk) Jetzt ist es Fakt: Ein Unbekannter macht im Dührener Wohngebiet mit einem Luftgewehr Jagd auf Katzen. Nachdem Kätzchen Amy am 9. Juni durch einen Steckschuss im Rückenmark qualvoll zu Tode gekommen war, hat es nun Kater Jonas erwischt. Nun wird im Dührener Wohngebiet gerätselt, wer der Katzen-Schießer ist und ob man ihn kennt.
Eins scheint festzustehen: Kater Jonas – elf Jahre alt – ist offenbar ein ziemlich harter Brocken, er lebt. Und es geht ihm bislang gut, sagt Halterin Anneliese Schneider, "aber er humpelt jetzt". Als sie ihn am Abend des 12. September streichelte, habe sie einen Knubbel unterm Fell gespürt.

Also zu Tierärztin Dr. Sonja Gebhard am nächsten Morgen – und im Röntgenbild wurde klar ein Projektil sichtbar. Das Luftgewehrgeschoss steckt im Körper des Katers, nur wenige Millimeter von der Wirbelsäule entfernt. Dort wird es wohl auch bleiben, sofern sich am Zustand des Tiers nichts verschlechtert. Eine Operation wäre riskant und kaum erfolgversprechend.

Unbehagen unter Katzenbesitzern am Dührener Ortsrand – auch wegen der Parallelen: Das Streifgebiet von Kater Jonas ist exakt dieselbe Gegend, in der seinerzeit die kleine Amy Opfer des Schützen wurde. Irgendwo zwischen den Straßen Augrund, Tiefer Weg, Mauternstraße und Kelterwiesen muss es – damals wie jetzt – passiert sein.

Vom beschaulichen Wohngebiet ist es nicht weit zu den Wiesen- und Obstgrundstücken kurz unterhalb vom Fernsehturm, auch dort könnten die Schüsse gefallen sein, vermutlich aber eher in einem der Gärten. Jedenfalls hat Schneider den Polizeiposten Angelbachtal informiert, der auch den ersten Fall bearbeitet.
Auch bei dieser Tat war eine vermutlich mit einem starken Luftgewehr verschossene Bleikugel im Rückenmark der Kätzin gesteckt – möglicherweise schräg von oben versendet. Auch Jonas’ Röntgenbild lässt auf eine ähnliche Schussposition schließen, einzig hatte das Geschoss diesmal einen Flach-, damals einen Spitzkopf.

Solche und ähnliche Gedanken wird sich die Polizei machen – und sich auch die Daten aus einem GPS-Tracker genauer anschauen, den Jonas am Halsband trägt. Das Gerät zeichnet die Aufenthaltsorte des Katers auf; dass sich Anhaltspunkte für den Schuss finden – etwa ein auffällig langes Verharren oder ein schneller Ortswechsel – ist möglich, bleibt aber abzuwarten. Das Gebiet, in dem sich der Katzen-Schießer aufgehalten haben muss, lässt sich damit aber sicher eingrenzen.
"Es gibt überhaupt keinen Verdacht", sagt Schneider. Erst seit wenigen Wochen ist Jonas bei ihr im Haus, eigentlich sei er "ein griechischer Streuner" mit entsprechendem Freiheitsdrang, kam kastriert, gechippt und geimpft nach Dühren, wo er zunächst Hauskatze sein sollte: "Unmöglich" – nach einer Eingewöhnungszeit ließ sie ihn auf Freigänge, die er bis ins Extrem auskostete: "22 Stunden war er schon mal weg."

Also kam der Tracker zum Einsatz, wie sich’s bei Katzen gehört, am locker sitzenden Halsband. So locker, dass das Gerät immer wieder in den Nachbargärten verloren geht und Schneider dadurch die ganze Nachbarschaft kennen lernt, wenn gemeinsam unter den Hecken der Tracker getrackt wird. So bemerkte sie, "dass im Viertel niemand ist, dem man das zutraut". Nun gut – überall war sie noch nicht.

Eigentlich unfassbar, findet Schneider. "Die vielen Marder", glaubt sie, richteten in Dühren doch viel größeren Schaden an und hätten erst unlängst wieder Hühner gefressen. "Was kann man gegen so eine kleine Katze im Garten haben?" Das, was Kätzchen Amy und ihrem Kater Jonas zugestoßen ist, lege nahe, dass vielleicht noch viel mehr Katzen im Dorf ähnliches Passiert ist.
Ort
Und da Katzen oft hart im Nehmen sind, sei es theoretisch ja möglich, dass andere Tiere ebenfalls mit unentdeckten Kugeln im Körper herumziehen. Man weiß es nicht: "Es ist ja nicht anzunehmen, dass der Kerl damit aufhört."
Quelle: RNZ online

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