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Wegen Homeoffice...

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26. November 2023

Wegen Homeoffice bestellen viele Menschen ein Haustier online

Wenn mit dem Homeoffice der "Hund im Sack" kommt: Weil es wenig Freizeitangebote gibt, verbringen mehr Menschen viel Zeit zu Hause. Die Tierheime stellen sich auf mehr Hunde ein.

19.11.2020, 06:00 Uhr

Lach-Hund „Nana“ kann auf Kommando lächeln. Für jeden Halter geeignet ist sie nicht. Foto: Christiane Barth

Sinsheim. (cba) "Nana" lächelt zur Begrüßung. Sie zieht die Lefzen nach oben, schließt die Augen. Der Labrador-Dalmatiner-Mischling ist einer von zwölf Hunden, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten. 30 Plätze stehen zur Verfügung. Überbelegt ist die Einrichtung zwar nicht, doch dass sich die Hundekäufe in Pandemie-Zeiten auswirken, hält Leiterin Gabriele Strobel-Maus für möglich. Viele der Tiere würden gerade jetzt "übers Internet bestellt".Wenig Freizeitmöglichkeiten, eingeschränkte Bewegungsradien: Eine Situation, in der viele Menschen nach einem Haustier Ausschau halten. Gekauft wird jedoch oft online: Der "Hund im Sack", ohne zu wissen, auf was man sich einlässt oder ohne probate Beratung, welche Rasse sich bei welcher Haltung eignet. "Die Nachwirkungen werden wir wohl noch zu spüren bekommen", meint Strobel-Maus. Nachfragen beim Tierheim würden zurzeit besonders genau geprüft. Die Mitarbeiter schauen sich das künftige Zuhause der Tiere an, "hinterfragen dann sehr genau".

Was kommt nach dem Homeoffice? Wie lange ist der Hund alleine, wenn in den Firmen wieder mehr Präsenzpflicht Einzug hält? Solche Fragen würden gestellt. Und: "Was, wenn sie in Quarantäne müssen?" Wer führt dann den Hund Gassi, wenn kein eigener Garten als Auslauf zur Verfügung steht? Genau unter die Lupe nehmen die Tierschützer die potenziellen Herrchen und Frauchen: "Da muss man schon ein bisschen Fingerspitzengefühl haben", weiß Strobel-Maus.

Wenn der Platz für den Hund aus dem Tierheim als neues Zuhause nicht infrage kommt, sagt sie, bekämen "die Leute trotzdem irgendwo einen Hund her", etwa über Online-Angebote, die oft dubios seien. Genau die Hunde, die dann möglicherweise später im Tierheim landen. "Davor haben wir Bauchweh."

Die "Bestellung" eines Hundes im Internet laufe manchmal auch über Tierschutz-Initiativen ohne eigenes Tierheim, die auf Direktvermittlung setzten. Ein Online-Formular wird ausgefüllt, der Hund wird über einen Transport an einen vereinbarten Ort gebracht und vom Käufer abgeholt. "Ich muss doch einem Hund vorher in die Augen schauen, muss wissen, wie er auf bestimmte Dinge reagiert", rät die Tierheimleiterin von dieser Art der Tierbestellung ab.

Viele der Tiere kommen aus dem Ausland, was nicht in jedem Fall schlecht sein müsse. "Das ist alles gut, aber man kauft dann einen Hund, den man nie vorher gesehen hat." Zwar gebe es seriöse Organisationen: "Aber bei manchen habe ich das Gefühl, dass sie nur auf Teufel komm raus vermitteln wollen." Und dabei fließe auch Geld. Oft stelle sich heraus, dass ein Hund nicht mit den Kindern kann, die Katze nicht mag oder sich eine Allergie entwickelt. "Dann rufen die Leute bei uns an."

Schützling "Nana" etwa, ist ein aufgeweckter Hund, der aber "sehr viel Trauer" in sich trage. "Sie hat Potenzial in alle Richtungen, ist intelligent und will gefördert werden", beschreibt Strobel-Maus die Hündin, "aber wenn sie in die falschen Hände kommt, kann der Schuss auch nach hinten losgehen."

Quelle: https://www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,-sinsheim-wegen-homeoffice-bestellen-viele-menschen-ein-haustier-online-_arid,582201.html

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