Wegen Homeoffice...
Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26. November 2023
Wegen Homeoffice bestellen viele Menschen ein Haustier online
Wenn mit dem Homeoffice der "Hund im Sack" kommt: Weil es wenig Freizeitangebote gibt, verbringen mehr Menschen viel Zeit zu Hause. Die Tierheime stellen sich auf mehr Hunde ein.19.11.2020, 06:00 Uhr
Was kommt nach dem Homeoffice? Wie lange ist der Hund alleine, wenn in den Firmen wieder mehr Präsenzpflicht Einzug hält? Solche Fragen würden gestellt. Und: "Was, wenn sie in Quarantäne müssen?" Wer führt dann den Hund Gassi, wenn kein eigener Garten als Auslauf zur Verfügung steht? Genau unter die Lupe nehmen die Tierschützer die potenziellen Herrchen und Frauchen: "Da muss man schon ein bisschen Fingerspitzengefühl haben", weiß Strobel-Maus.
Wenn der Platz für den Hund aus dem Tierheim als neues Zuhause nicht infrage kommt, sagt sie, bekämen "die Leute trotzdem irgendwo einen Hund her", etwa über Online-Angebote, die oft dubios seien. Genau die Hunde, die dann möglicherweise später im Tierheim landen. "Davor haben wir Bauchweh."
Die "Bestellung" eines Hundes im Internet laufe manchmal auch über Tierschutz-Initiativen ohne eigenes Tierheim, die auf Direktvermittlung setzten. Ein Online-Formular wird ausgefüllt, der Hund wird über einen Transport an einen vereinbarten Ort gebracht und vom Käufer abgeholt. "Ich muss doch einem Hund vorher in die Augen schauen, muss wissen, wie er auf bestimmte Dinge reagiert", rät die Tierheimleiterin von dieser Art der Tierbestellung ab.
Viele der Tiere kommen aus dem Ausland, was nicht in jedem Fall schlecht sein müsse. "Das ist alles gut, aber man kauft dann einen Hund, den man nie vorher gesehen hat." Zwar gebe es seriöse Organisationen: "Aber bei manchen habe ich das Gefühl, dass sie nur auf Teufel komm raus vermitteln wollen." Und dabei fließe auch Geld. Oft stelle sich heraus, dass ein Hund nicht mit den Kindern kann, die Katze nicht mag oder sich eine Allergie entwickelt. "Dann rufen die Leute bei uns an."
Schützling "Nana" etwa, ist ein aufgeweckter Hund, der aber "sehr viel Trauer" in sich trage. "Sie hat Potenzial in alle Richtungen, ist intelligent und will gefördert werden", beschreibt Strobel-Maus die Hündin, "aber wenn sie in die falschen Hände kommt, kann der Schuss auch nach hinten losgehen."
Quelle: https://www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,-sinsheim-wegen-homeoffice-bestellen-viele-menschen-ein-haustier-online-_arid,582201.html